

Drei zentrale Themen prägen meine Arbeit als Therapeutin: Kunst, der menschliche Körper und das Engagement für Gerechtigkeit.
Sie fließen in meiner Praxis zusammen und bilden die Grundlage meines ganzheitlichen Ansatzes.
Die Kunst als Ursprung
Aufgewachsen in einer künstlerischen Familie, war Kunst schon immer
Teil meines Lebens. Früh lernte ich ihre transformative Kraft kennen und entwickelte eine tiefe Verbindung zur freien Grafik und zum Design.
Durch meine langjährige Arbeit im Ausland erweiterte sich mein Blick auf Kunst und ihre universelle Sprache. Begegnungen mit Menschen, die persönliche Krisen durch kreative Medien ausdrückten, vertieften mein Verständnis für die Verbindung zwischen Psyche und Kunst. Besonders
die Arbeiten von Louise Bourgeois inspirierten mich, diese Beziehung ganzheitlich zu begreifen. Dieses Verständnis führte mich zur Ausbildung
in ganzheitlicher Kunsttherapie, die Kreativität und Vorstellungskraft als Methoden nutzt, um neue Perspektiven und Bewältigungsstrategien
zu erschließen.
Der Körper in Bewegung
Der Körper spielt eine zentrale Rolle in meiner Arbeit. Ich arbeite mit somatischen Übungen und trauma-sensiblem Yoga, um emotionale und physische Spannungen zu lösen. Die Polyvagaltheorie hilft, die Reaktionen des Nervensystems auf Stress und Trauma zu verstehen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. 2013 entwickelte ich gemeinsam
mit Dr. Ley das Bewegungsprogramm Movikune, das speziell für Menschen
mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) entwickelt wurde.
Es ist heute ein wichtiger Bestandteil der Therapieangebote im HEMAYAT - Betreuungszentrum für Kriegs- und Folterüberlebende.
Engagement für Gerechtigkeit
Bereits in jungen Jahren bewegten mich Themen wie Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und die Verletzung der Menschenrechte zutiefst. Diese Erfahrungen sensibilisierten mich für die Herausforderungen, die Menschen nach traumatischen Erlebnissen meistern müssen. Sie legten den Grund-stein für meine Arbeit bei HEMAYAT und meine Spezialisierung auf die Posttraumatische Belastungsstörung, insbesondere auf Typ-II-Traumata.
Nach meiner Ausbildung in Kunsttherapie vertiefte ich mein Wissen in interkultureller Traumatherapie unter der Leitung von Dr. Barbara Preitler und bildete mich kontinuierlich in Kunst-, Trauma- und körperorientierter Therapie weiter. Diese Kombination ermöglicht es mir, Menschen individuell zu begleiten und auf ihre spezifischen Bedürfnisse einzugehen.
Mein Ansatz
In meiner Praxis und bei HEMAYAT – Betreuungszentrum für Kriegs- und Folterüberlebende kombiniere ich Kunst, Bewegung, Körperarbeit und ein tiefes Verständnis für Resilienz. Mein Ziel ist es, Menschen in schwierigen Lebensphasen zu unterstützen und gemeinsam Wege zur Veränderung
zu finden.
Ich führe regelmäßig Fort- und Weiterbildungen im In- und Ausland durch,
in denen ich auf Themen wie Trauma, Kunsttherapie und Körperarbeit eingehe. Dabei arbeite ich auch in Krisenländern, wo ich Menschen unterstütze, mit den Folgen von Krieg und Menschenrechtsverletzungen umzugehen. Darüber hinaus unterrichte ich das Bildnerische Fach im Rahmen einer sozialpädagogischen Ausbildung.